Panamericana Etappe 7: San Cristóbal de las Casas nach Quetztaltenango

Wir kommen spät abends um 23.00 in der schönen Kolonialstadt San Cristobal de las Casas an und freuen uns nun erstmal wieder “in Sicherheit” zu sein, und mein Fahrrad ordentlich und hoffentlich final reparieren lassen zu können. Außerdem sind wir sehr motiviert unser 1-Monatiges zu feiern.

Wir finden direkt am ersten Tag eine sehr vertrauenswürdige Werkstatt, die mir für kleines Geld das Fahrrad repariert. So kann es weitergehen. Ansonsten spazieren wir wie üblich einfach nur umher, fotografieren ein wenig und essen. Am Abend finden wir die perfekte Kneipe um unser Jubiläum zu feiern, mit günstigem Bier, leckerem Essen und der größten Portion Nachos, die ich in meinem Leben je sehen werde.

Am nächsten Tag erfülle ich mir einen Traum, und wir gehen nachmittags mit dem Vogel-Experten Alberto auf Fotografie-Expedition. Ich hatte immer geplant, so eine Tour recht früh auf der Reise zu machen, um das Gelernte früh anwenden zu können, und um gegebenenfalls ein kleines Netzwerk an Vogelexperten auf der Route aufzubauen. Mit seinen 30+ Jahren als Ornithologe, mit Expertenwissen welches er demnächst sogar in Barcelona auf einer Konferenz teilen wird, war Alberto genau der Richtige. Zudem ist Alberto ebenfalls Fotograf, besser gehts nicht.

Das Ziel für den Ausflug war, eine besondere Eulenart zu fotografieren, welche nur in den Wäldern von Chiapas vorkommt. Daher würden wir bis spät abends unterwegs bleiben. Den Nachmittag haben wir damit verbracht, durch einen wunderschönen Wald zu wandern, und uns währenddessen von Alberto einiges über die verschiedenen Vogelarten erklären zu lassen. Leider haben wir jedoch überraschend wenige Vögel gesehen, trotzdem super interessant.

Spät abends haben wir den Standort gewechselt, und sind mehrere Stunden durch das Unterholz gekrabbelt, um die Eulen zu finden. Dazu hat Alberto den Ruf imitiert, und auf Antworten gehofft. Im letzten Versuch waren wir erfolgreich. Die Tour hat echt Spaß gemacht und ich werde es in den kommenden Ländern und Nationalparks auf jeden Fall wiederholen.

Am nächsten Tag fing es leider mit einem Problem an, welches uns noch sehr lange beschäftigen wird.... Justas ist krank, schafft es nicht aus dem Bett und erlebt alle Symptome der “Rache Montezumas”.

Mir geht es am nächsten Tag nicht sonderlich besser, an Radfahren ist nicht zu denken.

Gleichzeitig läuft jedoch in Kürze unser Visum aus, wir brauchen also einen Plan. Wir entscheiden uns Busse zu nehmen, und zwar mindestens bis nach Quetztaltenango in Guatemala. Quetztaltenango ist weit genug von der Grenze entfernt, um als sicher zu gelten. Außerdem fängt hier der sichere “Touristenkorridor” an, das Gebiet rund um den Vulkansee Lago Atitlán, der Kolonialstadt Antigua, und die Vulkane El Fuego und Acatenango. In Quetztaltenango gibt es außerdem einen Warmshowers Gastgeber, der Reisende auch für längere Zeiträume beherbergt. Perfekt für uns um wieder auf die Beine zu kommen.

Da es keine direkten Busse gibt, führt uns unser erste Busverbindung zurück Richtung Küste, nach Tapachula. hier wurde uns eindeutig vermittelt, dass es reichlich Busse nach Quetztaltenango geben soll. Die Busfahrt, welche eigentlich 9 Stunden dauert, wurde mitten in der Nacht für 6 Stunden pausiert, weil auf der Strecke ein Bus der gleichen Firma überfallen wurde. Unser Bus musste also warten, bis die Luft wieder rein ist. Zu dem Zeitpunkt waren nicht nur unsere Körper am Ende, die Nerven haben entsprechend auch gelitten. Gleichzeitig haben wir uns bestätigt gefühlt, dass wir die Grenzregion schleunigst verlassen sollten.

In Tapachula müssen wir bis zum letzten Tag des Visums regenerieren, und sind schlussendlich gezwungen einen privaten Transport jeweils vom Hotel bis zur Grenze, und dann von der Grenze nach Quetztaltenango zu nehmen. Alles andere war sowohl körperlich, als auch zeitlich nicht möglich. Unser Warmshowers Gastgeber hat sich jedoch gekümmert, sodass wir sehr preiswert davon gekommen sind.

Wir erreichen das “Rundhaus” unseres Gastgebers Karl, und hoffen hier in Kürze wieder fit zu sein.

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Panamericana Etappe 8: Krank in Quetztaltenango

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Panamericana Etappe 6: Bahia San Augustin nach San Cristóbal de Las Casas