Panamericana Etappe 2: Atlixco nach Tehuacán

02.04.2024-04.04.2024 I Tag 7-9 I 388 Kilometer I 4310 Höhenmeter

Die Pause in Atlixco war super schön, aber die Reise geht nun weiter. Wir starten heute bereits ca. um 7, um möglichst viel von der angenehmen kalten Luft, und dem geringen Verkehr um die Uhrzeit zu genießen. Früh zu starten war für diese Etappe auf jeden Fall die richtige Idee, denn es geht ohne Pause nur lange Hügel rauf- und direkt wieder runter. Wir kommen für diesen Tag bereits mittags um 12 auf knapp 1000 Höhenmeter. Da bleibt auch das schieben manchmal nicht aus.

Wir haben uns während der Fahrt bei Einwohnern schlau gemacht, Wildcamping ist in dieser Gegend überall möglich, und ebenfalls sicher. Wir entscheiden uns trotzdem zu einer Art Campingplatz zu fahren, das Centro Recreativo Valsequillo. Die Anlage ist als Rückzugs- und Begegnungsort für die Einwohner gedacht, und bietet mit Pools, Grillplätzen, einer Cafeteria und einem Fussballplatz alles, was man für einen Familientag braucht.

Wir bekommen die Zusage, hier für ein kleines Entgelt schlafen zu dürfen. Direkt nachdem wir unsere Sachen verstaut haben, organisieren wir mit den anderen Besuchern erst eine Runde Ultimate Frisbee, dann Fussball. Wir haben zusammen großen Spaß, und werden von einer der Familien zu Grillen eingeladen. Der Austausch klappt super, und wir fühlen uns total wohl.

Abends sind wir mit dem Besitzern der Anlage alleine, essen zusammen, und erzählen Geschichten. Sie erklären uns, dass die Hobby-Archäologen sind, und im See bei Trockenheit auf Fossilienjagd gehen. Besonders heilig war ihnen ein Mammut-Stoßzahn, den sie vor ein paar Jahren geborgen haben. Unglaublich, aber die wollten sogar, dass wir ein Stück davon mitnehmen. Wir beenden den Abend auf einer Dachterrasse mit tollem Blick auf den Vulkan Popocatepetl. Ich versuche mich noch an der Sternenfotografie, aber die Nähe zur Millionenstadt Puebla lässt Weitwinkelaufnahmen nicht zu. Über das Teleobjektiv kann ich schlussendlich ein Bild des Oriongürtels machen, mit Verbesserungswunsch. Für uns insgesamt aber bisher der mit Abstand beste Nachmittag und Abend.

Am nächsten Tag brechen wir nach Veracrucito auf, dort dürfen wir wieder bei Warmshowers-Gastgebern nächtigen. Es folgt wieder ein tägliches auf- und ab, durch eine Landschaft die schön, jedoch auch sehr durch die Trockenheit geprägt ist. Zwei Dinge haben sich kurioserweise kurzfristig geändert:

Zum einen sind die Hunde frecher geworden. Während wir bisher noch gar nicht angebellt wurden, passiert das nun ca. 20 mal pro Tag. Wir halten uns an die Regel und bremsen direkt ab, wenn ein Hund angelaufen kommt. Dieser ist dann verunsichert und zieht sich zurück. Hat bisher immer geklappt, hoffentlich bleibt es so.

Zum anderen kommen wir viel mehr in Gespräche, die Leute zeigen sich total interessiert an uns, alle Grüßen, Hupen und suchen den Austausch. Das ist bisher alles andere als nervig, sondern wir haben großen Spaß zurückzuwinken und -wenn möglich- auf die Gespräche einzugehen.

Nach einem weiteren langen Tag im Sattel erreichen wir unsere Warmshower-Gastgeber Ramón und Rosina. Sie haben eine leidenschaftliche Radfahrerin als Tochter, welche den Warmshowers Account organisiert. Ramón und Rosina haben bereits über 30 Radfahrende aus aller Welt gehostet, inklusive Reisender mit Tandem, Einrad, und einer Rikscha.

Auf dem Weg nach Tehuacan sind wir bisher auf den einsamsten und eintönigsten Straßen gefahren. Bei genauem Hinsehen kann man jedoch auch in der Einöde allerlei schöne Dinge erblicken, so habe ich immer mal wieder angehalten und weiter an meiner Vogel-Sammlung “gearbeitet” (für mehr Infos, siehe “Galerie”).

 

  • 0 Platte Reifen

  • 9 Bananen

  • 543 Fotos geschossen

  • 3 Kolibris gesehen (kein Foto)

Zurück
Zurück

Panamericana Etappe 3: Tehuacan - Oaxaca de Juarez

Weiter
Weiter

Panamericana Etappe 1 - Mexico City nach Atlixco