18: Kolumbien: Die Wüste Tatacoa
Wir haben die kühle Bergluft hinter uns gelassen und radeln seit einigen Tagen durch das extrem heiße Tal des Flusses Rio Magdalena. So nahe am Equator steht die Sonne fast im Zenit, und die Temperatur klettern teilweise auf 43°C.
Das ist uns allerdings noch nicht genug und wir entscheiden uns den trockensten und heißesten Ort in dieser Region aufzusuchen: die Wüste Tatacoa.
Wir starten unsere Route im Norden, uns sind überrascht wie grün es hier noch ist, und das Fotografieren von Vögeln macht wieder richtig Spaß.
Nach einigen Kilometern wird es sichtbar trockener, und wir nutzen den letzten kleinen Laden auf der Route um nochmal jeweils 6 Liter Wasser aufzustocken. Eigentlich war es so geplant, dass wir bis Mittags bereits an unserem Campingplatz angekommen, aber aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse, und unserer Neigung vielfach für Fotos zu stoppen, dauert die Route doch etwas länger.
Zur Mittagszeit sehe ich die UV-Strahlen als den größeren Feind als die Hitze, und ich sehe mich gezwungen einen Schal, Handschuhe und Pullover anzuziehen, da die Sonnencreme 50+ nicht wirklich hilft. Ebenfalls werden wir dauerhaft von einem rauchigem Geruch verfolgt, da einige Kilometer weiter in den Bergen Waldbrände wüten, die es wie wir später erfahren haben selbst in die nationalen Fernsehnachrichten geschafft haben.
Wir haben die Fahrt trotz der Hitze sehr genossen und kommen am Nachmittag am Campingplatz an. Hier ist reichlich Wasser und Schatten. Die Landschaft hat sich abermals verändert, und nach kurzer Wanderung in der Goldenen Stunde des frühen Abends sehen wir zum ersten Mal die Felsformationen, für welche die Tatacoa Wüte eigentlich bekannt ist.
Wir können uns in dem Gebiet vollkommen frei bewegen, und niemand (außer ein paar Ziegen) ist vor Ort. Wir können uns also mit unseren Kameras und Drohnen ungestört austoben.
Wir haben aber erstmal genug von der Hitze und unser Ziel ist nun so schnell wie möglich auf die Bergpässe von Peru und Bolivien zu kommen.